Der folgende Beitrag erschien in der Fachzeitschrift „IT Management“. Darin beleuchtet werden die Chancen der Industrie 4.0, wie ein ERP System bei der Entwicklung strategischer Geschäftsprozesse hilft und, wie die immer größer werdenden Datenmengen innerhalb eines Unternehmens vernünftig und umsatzsteigernd ausgewertet werden können.


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strategische Geschaeftsprozesse
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Strategische Geschäftsprozesse clever unterstützen

In den letzten 20 Jahren hat sich nicht nur das Internet grundlegend entwickelt, sondern auch die Informationstechnologie hat sich als Motor und Wegbegleiter der Wirtschaft herauskristallisiert.

Doch wie trägt die IT zur Unterstützung der strategischen Geschäftsprozesse in deutschen Unternehmen bei? Am Beispiel der Enterprise-Ressource-Planning-Software - kurz ERP, soll dies im folgenden Artikel beleuchtet werden.

Für Unternehmen lassen sich zwei Trends mit weitreichenden Folgen aufzeigen. Die IT ist seit Jahren einer der dynamischsten Wirtschaftsbereiche. Software und Hardware sind aufgrund laufender Innovationen immer kostengünstiger geworden. Deshalb lohnt sich der Einsatz von Softwaresystemen um Geschäftsprozesse zu definieren und zu optimieren, in immer mehr Bereichen der Unternehmen.

Quote: „Ohne eine hervorragende Qualität der Stamm- und Bewegungsdaten können die Informationen nicht gewinnbringend genutzt werden. Daher müssen Unternehmen heute mit Ihrer ERP-Strategie das Fundament für die weitere Entwicklung Richtung Industrie 4.0 bauen.“

In globalisierten Märkten mit verschärftem internationalem Wettbewerb müssen sich die Unternehmen immer stärker kundenorientiert ausrichten. Die Kunden erwarten individuellere Produkte mit kurzen Lieferzeiten und zu niedrigen Preisen.

Nach dem Motto „think globally – act locally“ werden Menschen verschiedener Kulturen mit individualisierten Produkten angesprochen und Unternehmen folgen ihren Kunden mit Vertriebsniederlassungen und Produktionsstätten ins Ausland.

Was sind strategische Geschäftsprozesse?

Das strategische Prozessmanagement umfasst die planenden, kontrollierenden und steuernden Aktivitäten, die notwendig sind, um die Geschäftsprozesse eines Unternehmens an der Unternehmensstrategie auszurichten und diese zu unterstützen.

Es hat zur Aufgabe, die mittel- bis langfristige Ausrichtung, Ausgestaltung und Ausstattung des Geschäftsprozessmanagements sicher zu stellen. Des Weiteren dient es zur Ermittlung aller strategischen Entscheidungen, die sich an den Erfordernissen des Marktes und der Prozessvision orientieren, die im Idealfall im Dialog zwischen Führungsebene und Mitarbeitern erarbeitet wird.

Ziel ist der Auf- und Ausbau von prozessbezogenen Erfolgspotenzialen, die dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit und Existenz des Unternehmens zu sichern.

Gestaltung und Abbildung von Geschäftsprozessen

Der Einsatz von ERP-Software kann durch eine funktionale Unterstützung der Reorganisation und permanenten Feinjustierung von Prozessen erheblich an Bedeutung gewinnen. Die Bereitstellung eines fertigen Instrumentariums bezieht sich nicht nur auf die schnelle Abdeckung neugestalteter Unternehmensabläufe, sondern auch auf die Qualität der einzelnen Prozesslösungen.

Die von der ERP-Software abgedeckten Unternehmensbereiche erstrecken sich heute in der Regel von den Modulen Finanzen und Controlling, Personal, Warenwirtschaft (Beschaffung, Lagerhaltung, Disposition) über Produktion und Logistik sowie Vertrieb und Marketing.

Jedes Unternehmen ist einzigartig und jedes Unternehmen hat seine ganz speziellen Prozesse, die zur Differenzierung und Vorteilen gegenüber den Wettbewerbern beitragen und durch den effizienten Einsatz der betrieblichen Ressourcen den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens sicherstellen. Vorhandene Prozesse zu analysieren und mit dem ERP System zu gestalten ist das Ziel.

Der bestmögliche Einsatz von Standard- und Branchenbausteinen, sowie einzelner individualisierter Komponenten ist der Weg, um dieses Ziel zu erreichen. Die in vielen ERP-Projekten erarbeitete Einführungsmethodik von der Ist-Aufnahme bis zur Going-Live-Unterstützung bietet hierfür ein zielführendes Rahmenwerk an. Durch die Verwendung der Geschäftsprozesse, in die für die Wettbewerbsfähigkeit wichtigen Teilbereiche, erhält die Nutzung von ERP-Software erhöhte strategische Bedeutsamkeit.

Am Beispiel der Kostenführerstrategie kann dies belegt werden:

Die Normierung in der Konstruktion bei Einzelteilen und Baugruppen ermöglicht größere Stückzahlen. Mit einer Reduktion der Anzahl der Lieferanten können in vielen Fällen Beschaffungsprozesse automatisiert werden und Einkaufsportale für genormte Produkte (Stichwort eClass) genutzt werden. Zusammen mit der Einführung einer Bedarfsplanung auf Basis eines Absatz- und Produktionsprogrammplans können Bestände reduziert werden und führen in der Folge zu reduzierten Stück- und Lagerhaltungskosten.

Strategische Nutzung

Die intelligente Analyse und Nutzung von im ERP-System vorhandenen Daten eröffnet weitere Potentiale. Ein Beispiel nennt der VDMA in seiner ERP 2020 Initiative:

So können zum Beispiel aus bestehenden Bestell- und Lieferterminen „gleitende“ Beschaffungszeiten von Kaufteilen ermittelt werden, anstatt mit ungenauen festen Zeiten zu disponieren.

Kürzere Lieferzeiten können unter anderem durch die Verringerung der Durchlauf- und Liegezeiten in der Fertigung erreicht werden. Das ERP-System unterstützt dies durch die mit der Produktionsplanung integrierte Auftragsabwicklung und trägt damit zur Verbesserung der serviceorientieren Differenzierungsstrategie bei.

Um dem Kunden die geforderten individuellen Produkte anbieten zu können, muss das ERP System „finish-to-order“ Strategien unterstützen. Wenn Variantenprodukte für die Individualisierung nicht ausreichen, kommen integrierte Produktkonfiguratoren zum Einsatz, die bestenfalls dem Kunden auch über das Internet zugänglich gemacht werden können.

Mehrstufiges Handeln

ERP-Systeme können dazu genutzt werden, das Unternehmen über die Grenzen geografischer Einheiten oder Geschäftseinheiten hinweg zu integrieren und eine einheitlichere Organisationsstruktur zu bilden. Sie zielen auf die Marktarealstrategien ab.

Die Arealstrategie bündelt Entscheidungen, welche die Absatzgebiete betreffen. Die Strategie betrifft gleichzeitig die Standortwahl (Nähe zu den Absatzgebieten), die Marktsegmentierung (geographische Segmentierung) und die Logistik (Zahl und Standorte von Auslieferungslagern, Schnelligkeit und Termintreue der Lieferungen). Ein auf unternehmensweit integrierte Anwendungen eingestelltes Unternehmen erledigt alle Geschäftsprozesse weltweit möglichst gleich. Nicht nur die Automatisierung von Geschäftsprozessen, sondern auch die Bereitstellung von Berichten und Kennzahlen in Echtzeit können die Entscheidungen der Manager verbessern.

So können beispielsweise Absatz, Umsatz und Gewinn für verschiedene Produkte und Regionen gemessen werden und entsprechende strategische Entscheidungen getroffen werden. Mit der Entscheidung, ein ERP-System einzuführen, entscheiden sich Unternehmen für eine einheitliche Datenstruktur und damit für die Möglichkeit eines effektiven Stamm- und Bewegungsdatenmanagements.

Alle Beteiligten in einem Unternehmen können somit auf verlässliche Daten, die in gleichen Definitionen und Formaten vorliegen, zugreifen. Hierbei entsteht ein entscheidender Vorteil:

Das Wissen in einem Unternehmen wird auf viele Schultern verteilt und steht allen am Unternehmensprozess beteiligten Personen jederzeit zur Verfügung. Das ERP-System als „Single Source of Information“ ist seit Ende des letzten Jahrtausends die Grundlage für die Erschließung neuer Vertriebskanäle durch das Internet mit der Schaffung von E-Commerce-Verkaufsplattformen. Diese Möglichkeit bietet dem Verbraucher mehr Flexibilität und dient der kundenorientierten Ausrichtung der Unternehmen.

Ausblick

Derzeit wird überall von Industrie 4.0 gesprochen. Laut einer Studie der Bitkom zusammen mit dem Fraunhofer Institut wird bis zum Jahr 2025 für Deutschland allein ein kumuliertes Wertschöpfungspotenzial von bis zu 78 Mrd. € erwartet. Dies entspricht einer jährlichen Steigerung von 1,7 Prozent.

Einerseits werden dadurch gewaltige Datenmengen entstehen. Andererseits werden Unternehmen viel mehr Informationen über die Nutzung ihrer Produkte erhalten. Weder die durch Industrie 4.0 möglichen Potenziale in der Herstellung, noch der Potenziale im Service wird ohne ein ERP-System als zentrale Daten- und Prozessplattform möglich sein.

Ohne eine hervorragende Qualität der Stamm- und Bewegungsdaten können die Informationen nicht gewinnbringend genutzt werden. Daher müssen Unternehmen heute mit ihrer ERP-Strategie das Fundament für die weitere Entwicklung Richtung Industrie 4.0 bauen.

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